Ein langjähriger Fischerfreund aus der Steiermark hat uns mit seiner Familie besucht, was
wir natürlich für einen Angelausflug nutzten, während unsere Frauen so nett waren und sich um die Kids kümmerten- dankeschön.
Das Wetter war super angesagt, also stand einen Ansitz am SUP nichts entgegen.
Schon lange spuckt es mir im Kopf herum- mit dem SUP den Fluss runter, an den schönsten Stellen anlegen und Fischen, um dann gleich weiter zu den nächsten Topstellen zu driften. Gebiete am Fluss, die sonst nur durch einen langen, mühsamen Marsch erreichbar sind, werden so auf einmal mit Spaß erreichbar- Wildwasser SUP und Fliegenfischen- für mich eine Traumkombination. Ewig hab ich nach ähnlich Verrückten gesucht, die mit mir das Projekt in Angriff nehmen, aber Alle haben mich nur komisch angesehn (wobei komisch noch positiv ausgedrückt ist).
In der Novemberausgabe der Zeitschrift Rute und Rolle ist ein Interview mit mir übers SUP-fishing veröffentlicht worden. Jetzt gibts den ganzen Artikel zum Nachlesen hier!
Ein Stausee mit Monsterforellen, nur ein paar Kilometer hinter den Bergen und auch für Belly Boote geeignet, sollte doch das geniale Gebiet sein, um mit SUP und Fliegenrute auf Forellenjagd zu gehen. "Versuch macht klug" dachte ich mir und machte mich auf den Weg durch den langen Karawanken-Tunnel ins benachbarte Slovenien.
Erste Mission war ein Ansitz am SUP auf Karpfen. Wobei Ansitz am SUP für mich bedeutet: Fische vom SUP aus suchen, finden und dann ein kurzer Ansitz um den Zielfisch auch zu fangen.
Am SUP haben sich die klassischen Friedfischruten als zu unhandlich erwiesen, daher hab ich zwei meiner Spinnruten mit 30er Mono und Waggler ausgerüstet.
Wie jedes Jahr ging es auch heuer wieder mit der Family zum Badeurlaub nach Kärnten und wie jedes Jahr überlegte ich schon wochenlang im Vorfeld wie ich zumindest für ein paar Stunden dem Alltag
als Kleinkindbademeister entkommen könnte.
Als Angelforums Leser ist es mir natürlich nicht entgangen, dass Gernot seit kurzem Fischerguidings der etwas anderen Art anbietet.
Nach ein paar Nachrichten und einem netten Telefonat stand ich vor der Entscheidung: Kleinkindbademeister oder fischen vom SUP?
Die Antwort könnt ihr euch denken, sie sah so aus:
wirft man hunderte male an verdächtige Stellen, hat man oft Hänger, wechselt man noch öfter den Köder. Man paddelt von Hotspot zu Hotspot, ärgert sich, tüftelt, denkt nach, verzweifelt. Irgendwann wirds mir dann zu blöd und ich hänge irgendeinen Crankbait in den Einhänger, werfe aus, stecke die Rute in den Rutenhalter und beginne mir den Frust von der Seele zu paddeln. Je länger ich paddle, umso mehr genieße ich wieder den See und die Stille. Mit jedem Paddelschlag kommt mein unruhiger Geist mehr zur Ruhe und ich wieder in meine Mitte. Kein Gedanke mehr an einen fetten Stachelritter. Die angenehme Monotonie der Paddelschläge, die Geräusche des Wassers lassen mich beinahe alles Rundherum vergessen bis ein vehementes zucken der Rute mich wieder in den Jagdmodus versetzt.
Spulen wir etwas zurück, genauer gesagt in die Wintersaison 2015. Damals saß ich mit Gernot im Auto, nachdem wir bei einer Fliegensession auf Äschen einen sprichwörtlich eiskalten Schneider hingelegt hatten.